Digitale Messtaster und analoge Messtaster (z. B. Linearpotentiometer) sind Sensoren aus dem Bereich der taktilen Messung. Das heißt, dass sie mit direktem Kontakt zum Messobjekt messen. Dazu sind die Sensoren mit einer Kugelspitze und einer Rückstellfeder ausgestattet. Bei besonders empfindlichen Oberflächen oder Messungen im µm Bereich, werden digitale Messtaster auch mit pneumatischer Bolzenführung statt Feder ausgestattet. Digitale Messtaster und analoge Messtaster messen, im Gegensatz zu optischen Messsystemen, unabhängig von der Farbe und Transparenz des Messobjektes oder Umgebungslichtes.
Grundlegend unterscheiden sich die beiden Messsysteme jedoch in ihrem Messprinzip und den sich daraus ergebenden jeweiligen Stärken.
Digitale Messtaster der GMR Serie arbeiten nach dem Prinzip der optischen Linearmaßstäbe. In ihrem inneren befindet sich ein mit dem Taster verbundener Maßstab, der sich durch das Einfahren oder Ausfahren des Messtasters bewegt. Diese Positionsänderung wird mit einem Referenzmaßstab verglichen und als präzises RS-422-Signal ausgegeben. Digitale Messtaster bieten eine hohe Genauigkeit und Auflösung. Dank des verschleißfreien Messprinzips verfügen sie über eine sehr lange Lebenszeit. Diese Art von Messtastern eignen sich aufgrund ihrer hohen Zyklenzahl hervorragend für dynamische Anwendungen oder bei Messungen, die eine extreme Genauigkeit erfordern.
Analoge Messtaster wie die Linearpotentiometer arbeiten nach dem Prinzip des Spannungsteilers. Sie verfügen über einen mit der Kolbenstange verbundenen Gleitkontakt (Schleifer), der über eine Widerstandsbahn verfährt. Dabei ändert sich je nach Position des Schleifers der Widerstand, wodurch sich die genaue Position des Schleifers und damit auch der Kolbenstange ermitteln lässt. Linearpotentiometer der Serie LRW2 sind kosteneffiziente Linear-Sensoren und sind eine gute Alternative zu den Digitalen-Sensoren in der Serienproduktion. Linearpotentiometer sind im Gegensatz zu digitalen Messtastern sind mit ihnen größere Messbereiche von bis zu 150 mm leicht realisierbar. Sie verfügen zudem über einen hohen Arbeitstemperaturbereich von -30 bis +100 °C. Eine weitere Stärke des Messprinzips ist, dass Linearpotentiometer als passives Bauelement nach EN 60079-11 eingesetzt werden können. Dadurch eignen sich das Sensorsystem auch für bestimmte ATEX-Bereiche.
Durch diese Vorzüge finden Linearpotentiometer in vielen Bereichen der Industrie und Forschung als Messsystem Anwendung. Ein typisches Anwendungsgebiet ist der Bereich des Widerstandsschweißens, in dem viele andere Sensorsysteme durch die hohen Temperaturen und starken elektrischen Ströme negativ beeinflusst werden.
Eine dritte alternative im Bereich der taktilen Messung bieten LVDTs. Die auf dem induktiven Messprinzip basierenden Sensoren eigenen sich durch ihre hohe Genauigkeit und Widerstandsfähigkeit hervorragend extreme Anwendungen wie Induktionsschmelzöfen.