Dienstleistungskalkulation: Grundlagen und Anwendung
Die Dienstleistungskalkulation umfasst die systematische Ermittlung der Kosten und Erlöse von Dienstleistungen. Sie ermöglicht Unternehmen, fundierte Entscheidungen über Preisgestaltung, Rentabilität und wirtschaftliche Effizienz zu treffen. Eine klare Kalkulationsstruktur ist entscheidend, um die verschiedenen Kostenarten und -stellen zu erfassen und zu analysieren.
Kalkulationsstruktur und Kalkulationssystematik
Die Kalkulationsstruktur gliedert sich in verschiedene Bereiche, die für die Dienstleistungserbringung relevant sind. Dazu gehören direkte Kosten, wie Material- und Personalkosten, sowie indirekte Kosten, die nicht direkt einem bestimmten Auftrag zugeordnet werden können. Die Kalkulationssystematik beschreibt die Vorgehensweise zur Ermittlung dieser Kosten. Sie umfasst die Erfassung der Ist-Kosten, die Planung von Soll-Kosten und die Durchführung einer Nachkalkulation, um Abweichungen zu identifizieren und zu analysieren.
Rohertrag und Nachkalkulation
Der Rohertrag stellt die Differenz zwischen den Erlösen aus Dienstleistungen und den direkten Kosten dar. Er gibt Aufschluss über die Wirtschaftlichkeit eines Projekts. Die Nachkalkulation dient dazu, die tatsächlichen Kosten nach Abschluss eines Auftrags zu überprüfen und mit den geplanten Kosten zu vergleichen. Diese Analyse hilft, zukünftige Kalkulationen zu optimieren und die Rentabilitätsplanung zu verbessern.
Fremdleistung und Produktkalkulation
Fremdleistungen beziehen sich auf Dienstleistungen, die von externen Dienstleistern erbracht werden. Bei der Kalkulation dieser Leistungen müssen die Kosten für die Inanspruchnahme externer Ressourcen berücksichtigt werden. Die Produktkalkulation hingegen bezieht sich auf die Ermittlung der Kosten und Preise für spezifische Dienstleistungen oder Produkte. Hierbei fließen sowohl die direkten als auch die indirekten Kosten in die Kalkulation ein.
Wärmestrom und Sondertarif
Im Bereich der Energiedienstleistungen spielt die Kalkulation von Wärmestrom eine bedeutende Rolle. Unternehmen, die Wärme liefern, müssen die Kosten für die Erzeugung und Verteilung von Wärme genau kalkulieren. Sondertarife können für bestimmte Kundengruppen oder besondere Dienstleistungen angeboten werden. Diese Tarife müssen ebenfalls in die Dienstleistungskalkulation einfließen, um eine korrekte Preisgestaltung zu gewährleisten.
Die wichtigsten Hersteller von Dienstleistungskalkulation sind: SAP, DATEV, Lexware, Sage, Microsoft Dynamics, proALPHA, IFS, Infor, Unit4, Aconex.