Abgeschirmte Hochfrequenz-Prüfung von Fahrzeugmodulen
Ein vernetztes und kommunizierendes Fahrzeug ist die Basis der Zukunft und ermöglicht dem Besitzer den Zugriff auf aktive Verkehrsdaten, Wetterinformationen, Standortinformationen und vieles mehr, zum Beispiel die direkte Ortung und Hilfe für den Pannen- oder Notfall. Weitere Vorteile sind Hotspot-Bereitstellung für Fahrgäste sowie Mobiltelefonverbindungen zur Telefonie oder dem Entertainment. Grundvoraussetzung für ein harmonierendes Netzwerk und die Erfassung der Informationen sind unterschiedliche Antennenmodule. Diese kommunizieren auf diversen Frequenzbereichen, z.B. LTE, GSM, GPS, Wifi oder Bluetooth von 600MHz bis 6GHz. ENGMATEC hat sich auf die Prüfung von RF-Modulen in geeigneten Prüfkammern spezialisiert. In diesen werden reproduzierbare, abgeschirmte und störeinflussfreie Tests gefahren. Das Testsystem kommt als manuelle oder als vollautomatisierte Prüfkammer in Inlineprüflinien zum Einsatz.
Auf der productronica 2019 hat ENGMATEC eine solche RF-Kammer präsentiert. Diese wurde durch einen Roboter automatisch be- und entladen. Als Showprüflinge kamen Modelle des VW T1 Busse zum Einsatz, die den Originalprüfling ersetzten und die Car-Communication veranschaulichen sollten.
HF-Testkammer mit hoher Schirmdämpfung
Die „ENGMATEC Testchamber RF“ (ETC-RF) ist eine Entwicklung zur Prüfung von diversen Baugruppen in unterschiedlichsten Frequenzbereichen von 600MHz bis 96GHz. Hierzu zählen nicht nur Kommunikationsmodule, sondern beispielsweise auch Produkte aus dem Bereich der Radarsensoren für das autonome Fahren. Hierfür gibt es standardmäßig unterschiedliche Größen und je nach Kundenanforderung individuelle Ausführungen. Der Prüfling kann manuell oder durch ein automatisiertes Handling zugeführt und entnommen werden.
Auf der Messe wurde hierfür ein Industrieroboter mit Flächenscanner eingesetzt. Durch die von den montierten Scannern aufgebaute virtuelle Sicherheitszone konnte auf einen mechanischen Schutzzaun komplett verzichtet werden. Beim Betreten einer ersten, weiter ausgelegten Zone wurde die Geschwindigkeit des Roboters gedrosselt (Warnraum). Betrat ein Besucher die innere Zone, den eigentlichen Schutzraum, wurde der Roboter in den sicheren Halt gesetzt.
Nach dem Einlegen des Prüflings wurde die Anwesenheit und Lagerichtigkeit über eine Sensorik im Nest festgestellt. Nach dem Schließen der Schublade durch den Roboter erfolgte die 4-Punkt-Verriegelung selbstständig durch die Kammer. Ab jetzt befindet sich der Prüfling innerhalb einer geschirmten Testumgebung und ist vollständig kontaktiert. Somit kann der Testrechner mit dem Prüfling direkt sowie über die in der Kammer verbauten Antennen kommunizieren. Die Testumgebung wird speziell an den Prüfling angepasst und die Absorber für den Frequenzbereich ausgelegt. Innerhalb der ausgestellten Kammer können Baugruppen mit Abmessungen bis zu 225x200x120mm geprüft werden. Nach Abschluss der Prüfsequenz erfolgt ein Handshake mit der Handlingeinheit. Hier öffnet der Roboter die Schublade und entlädt das Produkt in ein Übergabenest.