Spannungsprüfer als Prüfmittel in der Messtechnik
Die Messtechnik ist ein Bereich der Elektrotechnik. Mithilfe von Spannungsprüfern wird untersucht, ob ein elektrischer Gegenstand unter Spannung steht oder nicht. Einsatzgebiete sind der Bereich Niederspannung, bei dem Wechselspannungen bis 1000 Volt bzw. Gleichspannungen bis 1500 Volt erreicht werden, sowie darüber liegende elektrische Spannungen (Hochspannung). Wechsel- und Gleichstrom werden in der Elektronik auch als AC (Alternating Current) bzw. DC (Direct Current) bezeichnet.
Arten
Spannungsprüfer gibt es in einpoliger oder zweipoliger Ausführung.
- Einpolige Spannungsprüfer werden auch als Phasenprüfer bezeichnet. Sie ähneln vom Aussehen einem Schraubenzieher.
- Zweipolige Spannungsprüfer werden auch Duspol genannt (Marke des Herstellers Benning). Sie ermitteln genau, wie viel Spannung auf einer Leitung vorhanden ist, bestehen aus zwei Prüfeinheiten und liefern exakte Ergebnisse.
- Beim berührungslosen Spannungsprüfer muss kein unmittelbarer Kontakt zum Leiter erfolgen; sie ermitteln die Werte mithilfe eines Sensors. Da sie keiner speziellen Norm unterliegen, können sie jedoch nicht als Prüfgerät eingestuft werden.
Anwendung und Sicherheit
Um herauszufinden, ob ein Gegenstand unter Strom steht, wird die Messspitze des Spannungsprüfers an den zu prüfenden Leiter, bspw. das Loch einer Steckdose, gehalten. Wer im privaten Bereich also prüfen möchte, ob eine Steckdose Strom abgibt, kann dies mit einem einfachen einpoligen Phasenprüfer herausfinden.
Spannungsprüfer unterliegen den Regeln der EN (Europäische Norm) und werden nach bestimmten Messkategorien klassifiziert. Die Kategorien CAT I bis CAT IV definieren Sicherheitsanforderungen; die Prüfgeräte müssen mindestens CAT III entsprechen, um einen absoluten Personenschutz zu garantieren. Zweipolige Phasenprüfer haben auch meist die Funktion der Auslösung eines FI-Schutzschalters integriert. Dieser schaltet den Stromkreis bei Fehlerströmen automatisch ab.
Anzeige der Messung
- Einpolige Spannungsprüfer signalisieren mittels einer Glimmlampe, ob auf einem elektronischen Gerät Spannung herrscht.
- Bei der zweipoligen Variante erfolgt die Anzeige ebenfalls über eine Glimmlampe, oder aber mit einer LED, Analog-Anzeige oder Digitalanzeige. Auch ein Vibrationsalarm kann integriert sein. Digitale Spannungsprüfer besitzen häufig noch weitere Funktionsmerkmale wie Durchgangsprüfung, Widerstandsmessung, Drehfeldprüfung und Polaritätsprüfung.
- Berührungslose Spannungsprüfer zeigen die Spannung meist über eine Leuchdiode an; manchmal auch über ein akustisches Signal.
Hersteller und Anbieter im Markt
Je nach Messbereich und Anwendung (z. B. im privaten Gebrauch oder Unternehmenskontext) eignen sich verschiedene Spannungsmessgeräte zur Prüfung. Wichtige Hersteller im Markt sind:
- Benning (u. a. Duspol)
- Fluke
- Wiha
- Weidmüller
- Testboy
Auch in Baumärkten wie Obi, Hornbach oder Bauhaus sind die unterschiedlichsten Modelle mit hochwertigen Funktionen erhältlich. Gebrauchte Stromprüfer, Spannungs- und Durchgangsprüfer mit LED, digitalem Display & Co. findet man ebenso auf ebay. Im Internet kann man sich viele Tests und Vergleiche der Produkte ansehen, bei denen Testsieger gekürt werden und man eine umfangreiche Marktübersicht erhält.
Weiterführende Informationen finden Sie auch auf der Wikipedia Seite Spannungsprüfer.