Mit einem B2B-Shop, der ins ERP integriert ist, können Händler den Kunden besser beraten und ihm mehr Service und Komfort bieten. Genau wie im persönlichen Vertrieb kann der B2B-Shop dank ERP-Integration Auskunft geben über individuell vereinbarte Preise, Lagerbestände, Produktdaten und vieles mehr.
Kundenspezifische Preise dank ERP-Integration im B2B-Shop anzeigen
Ein wichtiges Thema im B2B-Handel sind kundenindividuelle Preiskonditionen. B2B-Kunden verhandeln mit ihrem Geschäftspartner in der Regel über Preise und Abnahmemengen etc. Diese Rahmenverträge gilt es online abzubilden.
Die Preise können für jeden einzelnen Kunden nur schwer im Onlineshop berechnet oder dort hinterlegt werden. Das liegt daran, dass durch diverse Variablen wie Staffelpreise, Rabatte, Zuschläge und sogar Kurse und Währungen schnell tausende Preise zusammen kommen. Abweichungen von den Rahmenverträgen des Kunden bringen Händler hier in große Schwierigkeiten.
Einflussfaktoren bei der Preisberechnung im B2B-Geschäft
- Rahmenverträge
- Staffelpreise
- Rabatte je nach Bestellwert oder Bestellmenge
- Kundengruppe
- Währungen und Umrechnungskurse
- Vertriebsaktionen
- Anbruchzuschläge
- Mindermengenaufschläge
- Zahlungsziele und Zahlungskonditionen
Und hier kommt die ERP-Integration in den B2B-Shop ins Spiel. Die korrekten Preise aus dem ERP können über eine ERP-Schnittstelle abgerufen werden und im Onlineshop genutzt werden. So ist sichergestellt, dass jeder Kunde seine für ihn geltenden individuellen Preise angezeigt bekommt und sich den Anruf beim Vertrieb wegen falscher Preisangaben sparen kann.
Topaktuelle Produktdaten und Lagerbestände aus dem ERP
Ähnlich wie mit den Preisen verhält es sich mit Verfügbarkeitsinformationen. Unternehmen, die mit bestimmten Produkten fest planen, benötigen genaue Auskunft über den Lagerbestand und verlässliche Lieferinformationen.
Aus dem ERP-System können sekundengenaue Lagerbestände abgerufen und im Onlineshop angezeigt werden. Der B2B-Kunde sieht zum Beispiel, ob sein Wunschartikel in der nötigen Stückzahl vorrätig ist oder erst vom Händler nachbestellt werden muss. Das schafft Planungssicherheit und vermeidet böse Überraschungen beim Kunden.
Auch die Beratung wird mit einer ERP-Integration in den B2B-Shop verbessert. Denn werden alle Produktdaten aus dem ERP importiert, stehen online immer aktuelle und korrekte Daten für den Kunden bereit. Dadurch spart sich der Händler nicht nur doppelte Datenhaltung, sondern eliminiert auch eine Fehlerquelle durch nicht mehr aktuelle oder abweichende Produktdaten.
Besserer Service und Komfortfunktionen für B2B-Einkäufer
Eine ERP-Integration bringt dem Kunden aber auch ganz praktische Vorteile bei seiner täglichen Arbeit und sorgt so für mehr Kundenzufriedenheit. Denn durch die ERP-Integration in den Onlineshop kann der B2B-Kunde auf seine gesamte Bestellhistorie inklusive aller Dokumente zugreifen, die im ERP hinterlegt sind. Das gilt sogar für Bestellungen, die zum Beispiel telefonisch getätigt wurden.
Die Integration ermöglicht es, sehr komfortable Nachbestellfunktionen anzubieten, die auf dem bisherigen Bestellverlauf des B2B-Kunden basieren. Das verkürzt den Bestellprozess und sorgt für eine Entlastung des Einkaufs beim Kunden.
Und ganz nebenbei kann der Onlineshop durch die ERP-Integration auf die richtigen Kundendaten zurückgreifen, die im ERP zentral verwaltet werden. So sind die aktuellen Lieferadressen, Ansprechpartner und Zahlungsdaten im Shop für den Kunden hinterlegt.
Mit der richtigen ERP-Integration ist es natürlich ebenso möglich, Arbeitsabläufe und Freigabeprozesse des Kunden zu berücksichtigen. Der Shop kann eine Bestellung an die Person weiterleiten, die die Freigabe erteilen muss, bevor eine Bestellung ausgelöst und an das ERP gesendet wird.
Schließlich kann eine ERP-Shop-Integration also die Prozesse sowohl beim Kunden als auch beim Händler erheblich effizienter gestalten und automatisieren.
Die Lösung: Smarte Integration von B2B-Shop und ERP-System
Mit einer ERP-Schnittstelle allein ist eine Integration von Shop und ERP aber nicht getan. Hier müssen einige Punkte berücksichtigt werden. Da wäre zum einen die Performance: Ständige Echtzeit-Abfragen und Preisberechnungen durch den Kunden würden die Performance des ERP beeinträchtigen.
Ein optimiertes Zugriffskonzept bündelt Abfragen, sodass beispielsweise bei einer Preisabfrage aus einer Produktübersicht heraus, die viele Positionen enthält, nur noch eine einzige Abfrage an das ERP gesendet wird.
Außerdem ist es möglich, eine Kombination aus Listenpreisen und ERP-Abfrage im Shop zu nutzen. In diesem Fall könnte der Shop erst in der Produktansicht oder sogar erst im Warenkorb die tatsächlich für diesen Kunden gültigen Preise abfragen und anzeigen. Im Falle der Produktdaten kann der Onlineshop die jeweils aktuellen Daten zum Beispiel einmal am Tag abgleichen, was in den meisten Fällen ausreichen dürfte. Das senkt die ERP-Last und ermöglicht trotzdem, auf aktuelle und stets korrekte Daten zuzugreifen.
Wenn die ERP-Integration mit dem Shop aber einmal hakt, dann ist guter Rat teuer. Damit es nicht zu Problemen kommt, falls das ERP einmal nicht erreichbar ist, dann können mithilfe eines Cachings vorberechnete Preise in den Shop geladen werden. So kann der Kunde trotzdem einkaufen und sieht in diesem Falle Hinweise, dass seine spezifischen Konditionen später angerechnet werden. Eine ERP-Integration im B2B-Shop verfügt also im Idealfall immer über ein Fallback-System.