Beim Entgraten, Schleifen, Bürsten oder Polieren von Aluminium entstehen Funken und explosive Aluminiumstäube. Zur Filterung dieser Stäube müssen Absauganlagen nach speziellen ATEX-Richtlinien gebaut werden, um Explosionen und Brände zu verhindern.
Bei der Bearbeitung von Aluminium durch Schleifen, Bürsten oder Polieren entstehen brennbare Stäube, die im Gemisch mit Luft eine explosionsfähige Atmosphäre bilden können. Ist zeitgleich eine wirksame Zündquelle vorhanden (z.B. Funken), kommt es zur Explosion. Die Entzündbarkeit des Staub/Luft-Gemischs und die Explosionswirkung sind unter anderem abhängig von der Korngröße, Feuchte und Zusammensetzung des Aluminiumstaubs.
Staubabscheidung von Aluminiumstäuben
Nassabscheider für brennbare und explosive Stäube müssen speziellen ATEX-Richtlininen entsprechen, um eine Verpuffung oder Brände in Industriehallen zu vermeiden. Die Filtersysteme müssen komplett elektrisch leitfähig und zündquellenfrei gebaut werden. Ablagerungen im Rohrsystem oder dem Filtersystem können Glimmnester und Brände verursachen. Um dies zu verhindern, werden die Luftgeschwindigkeit im gesamten System sowie die Saugleistung optimal geplant und überwacht.
ATEX Nassabscheider
Nassabscheider bieten durch den technischen Einsatz von Wasser eine sichere und zuverlässige Absauglösung für Aluminium, Edelstahl und weitere Leichtmetalle. Die Filtersysteme müssen nach speziellen ATEX-Richtlinien entwickelt und gebaut werden. Hierzu zählen Luftströmung und -geschwindigkeit, elektrische Ex-Schutz-Komponenten bspw. ATEX Motor, eine leitfähige und zündquellenfreie Bauweise der Absauganlage sowie die Überwachung von Volumenstrom und weitere Sicherheitsmaßnahmen. Als Filtermedium wird bei Nassabscheidern Wasser eingesetzt, für besonders feine oder krebserregende Stäube, werden zusätzliche HEPA H14 Filter eingebaut.
- Bauweise zündquellenfrei + leitfähig
- Automatische Abschaltung
- Schaltschrank außerhalb der Anlage
- Komponenten nach ATEX bspw. Flügelrad
Zoneneinteilung und Gefährdungsbeurteilung
Arbeitsmittel, Anlagen, Geräte und dazugehörigen Verbindungsvorrichtungen zur Verwendung in explosionsgefährdeten Bereichen werden nach 2014/34/EU in 3 Kategorien eingeteilt.
Zone 0 oder Zone 20 = Kategorie 1G oder 1D
Zone 1 oder Zone 21 = Kategorie 2G/2D oder 1G/1D
Zone 2 oder Zone 22 = Kategorie 3G/3D oder G1/D1 bzw. G2/D2
G: Gase und Dämpfe
D: Stäube (Dust)
Für Arbeiten, bei denen keine Zoneneinteilung durchgeführt werden kann (z. B. zeitlich und örtlich begrenzte Tätigkeiten), muss in der Gefährdungsbeurteilung die geforderte Gerätekategorie dokumentiert werden.
Primäres Explosionsschutzprinzip
Für den Explosionsschutz in der Absaugtechnik gibt es 3 technische Prinzipien. Unter dem primären Explosionsschutzprinzip versteht man die präventive Vermeidung eines explosiven Staub-Luftgemischs und den Einsatz spezieller Schutzmaßnahmen. Der primäre Explosionsschutz gilt als zuverlässigste Technik, um Explosionen zu vermeiden.